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Im Gegensatz zu den vor der Klostermauer gelegenen 6 Mühlen Seligenstadts war die Klostermühle eine Eigenbedarfsmühle, einzig und alleine für die Belange des Klosters zuständig.
Der Abteimühle kam eine lebenswichtige Funktion in der autarken Klosterwirtschaft zu. Die Mühle diente bis zur Auflösung des Klosters 1803 der Selbstversorgung der Mönche, ihrer Bediensteten und ihrer Gäste. Getreide war die Grundlage der Ernährung und kam als Mus, Grütze, Brot und Bier auf den Tisch. In erster Linie wurde aber früher Roggen und Dinkel statt des anspruchsvollen Weizens in der Mühle gemahlen. Da in der Benediktinerabtei keine Laienmönche beschäftigt waren, wurden die anfallenden Arbeiten von Dienstboten, Gesinde und Klosterhandwerkern verrichtet.
Nach 1803 wurde am Mühlbach eine Schneidemühle errichtet, die jedoch den Jahrhundertwechsel als Bauwerk nicht mehr erlebte: „Der hier in Pension lebende Obrist v. Harlinh ließ mit großen Kosten neben der Klostermühle eine Holzschneidemühle erbauen welche jedoch nicht reüssierte und nach einigen Jahren wieder einging“ (Hellsche Chronik, Bd. I, S.286). Gleichzeitig mit dem Neubau der Sägemühle wurde das Obergeschoss der Klostermühle, das früher dem Lagern von Getreide und Mehl diente, zu Wohnzwecken umgebaut. An der Decke erkennt man aber heute noch die Durchbrüche für die Zuführung von Getreide.
Neben der Klostermühle besaß die Abtei an den Bächen Breitenbach, Mühlbach und Klosterbach noch weitere Mühlen, die meist in Erbleihe verpachtet waren, d.h. der Müller konnte die Mühle an einen Nachfahren weitergeben. Mit dem Wasserrecht des Klosters verbunden war das Mühlenregal, das Recht des Klosters, an den Bächen Korn-, Säge-, Hammer-, und Schneidemühlen zu verpachten. Dafür verpflichtete sich der Müller, Mühle und Mühlbach instandzuhalten. Für die Nutzung der Mühle entrichtete er einen bestimmten Pachtbetrag an das Kloster.
Die Mahlbühne („Mahlbied“), auf der heute wieder gemahlen, geschrotet und gestampft wird, stammt nach dentrochronologischen Untersuchungen aus dem Jahre 1756. Diese Bühne ist also die zweite Mahlbühne in der Geschichte der Klostermühle und wurde erneuert, als die erste Mahlbühne verbraucht war.

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